Neuer Erlachesee wird Pilotprojekt
Im vergangenen November stellte Gerhard Eppler, der Vorsitzende des NABU Landesverbandes Hessen, der städtischen Naturschutzkommission das gewässerökologische Pilotprojekt „Neuer Erlachesee“ vor, jetzt sprach sich auch der Magistrat dafür aus, die Umsetzung dieses Projektes zu unterstützen: Seit 2013 lässt die Firma Rohr nördlich des Naturschutzzentrums durch Kiesabbau einen neuen See entstehen, der inzwischen im Fokus des Naturschutzbundes steht. Ziel ist, bei dem gerade entstehenden neuen Erlachesee auf Fischbesatz zu verzichten, um die Entwicklung der Gewässerflora und –fauna durch ein wissenschaftliches Monitoring zu verfolgen.
Damit stünde in direkter Nachbarschaft zum Naturschutzzentrum der einzige hessische Kiessee, in dem eine natürliche Entwicklung der Biodiversität beobachtet werden könnte. Davon verspricht man sich die Entwicklung einer artenreichen Wasserwelt und wertvolle Erkenntnisse über die Bewirtschaftung von Baggerseen im Sinne der Artenvielfalt. Für Umweltdezernent Adil Oyan passt dieses Projekt gut zu den vielfältigen Aktivitäten der Stadt im Bereich Umwelt und Naturschutz sowie zu den Zielen einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Ebenso erfülle die Maßnahme die Voraussetzungen für die finanzielle Unterstützung durch das städtische Naturschutzprogramm, das mit dem jährlichen Pachtzins für die Auskiesung an der Erlache gespeist wird, so Oyan.
Unterstützung will die Stadt neben der finanziellen Zuwendung auch bei der Gründung einer Projektarbeitsgruppe gewähren. Dieser Gruppe sollen neben der Stadt Bensheim die Firma Rohr und der NABU angehören. Da mit dem Pilotprojekt keine Nutzungseinschränkungen für die Auskiesung verbunden sind, sind keine Auswirkungen auf den jährlichen Grubenzins zu erwarten. Die regelmäßigen Monitoringtermine sollen zeitlich so erfolgen, dass die Baggerarbeiten nicht gestört werden. Außerdem sollen die Erkenntnisse aus den Beobachtungen in das Veranstaltungsprogramm des Naturschutzzentrums einfließen. psp