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Archäologie mit Gruselfaktor / „Einzigartig“ in Europa

Museum Bensheim: Dr. Andrea Zeeb-Lanz spricht über Herxheimer Funde

Spannende Fragen rund um archäologische Funde in der südpfälzischen Gemeinde Herxheim stehen im Zentrum des Vortrags von Dr. Andrea Zeeb-Lanz, zu dem das Kunstarchiv Bergstraße am kommenden Donnerstag (14. März) um 19 Uhr ins Museum der Stadt Bensheim einlädt. Das Nachrichtenmagazin Spiegel berichtete kürzlich auf drei Seiten über die spektakulären Funde.
In den Jahren zwischen 1996 und 2008 fanden Archäologen in Herxheim Reste von mehreren Hundert menschlichen Skeletten, außerdem Tierknochen und vorsätzlich zerstörte Gegenstände wie Töpferware und Mahlsteine. Was nach aktuellem Wissensstand hinter diesen Funden steckt, erklärt die Archäologin bei der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, die das internationale Forschungs- und Ausgrabungsteam in Herxheim geleitet hat und in Kürze den zweiten Band zu den Ergebnissen rund um das archäologische Projekt herausgibt. In jedem Fall gelten die Ergebnisse der Grabungen europaweit als einzigartig.
Unter dem Titel „Die steinzeitlichen Toten von Herxheim“ beleuchtet Dr. Andrea Zeeb-Lanz die Forschungsergebnisse und ihre – zum Teil widersprüchlichen – Interpretationen. Viele Rätsel haben Fachleute in den vergangenen rund 20 Jahren beschäftigt: Warum finden sich in einer einzelnen Siedlung aus der Zeit um 5.000 vor Christus so viele Skelette? Wer waren die Steinzeit-Toten? Dienten sie als Opfer eines gigantischen Kannibalismus-Rituals, wie Bearbeitungsspuren an den Knochen nahe legen? Für diese Auslegung sprechen einige Hinweise, die im Laufe der vergangenen Jahre mit modernsten naturwissenschaftlichen Methoden ermittelt wurden: So wissen die Forscher zum Beispiel, dass die meisten der Toten nicht aus der Region um den Fundort, sondern aus Mittelgebirgen stammten – in denen die frühen Bauern aber gar nicht siedelten!
Auch die Verzierung der gefundenen Tongefäße offenbart die Beteiligung von Menschen an den Ritualen, die aus größerer Entfernung nach Herxheim kamen – vielleicht, um an einer mysteriösen Kannibalismus-Zeremonie teilzunehmen? Oder um mit Menschenopfern die Götter gnädig zu stimmen?
Der Abend im Museum verspricht jede Menge Spannung.
Bereits am Sonntag (10. März) eröffnet um 11.30 Uhr die Ausstellung „Bruno Müller-Linow – Portrait, Stillleben, Landschaften“.  Informationen unter www.stadtkultur-bensheim.de.