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Gertrud-Eysoldt-Ring geht an Lina Beckmann Leonie Böhm erhält den Kurt-Hübner-Regiepreis

Lina Beckmann

Foto: Jeanne Degraa

Jury würdigt Lina Beckmann als „große Theaterpersönlichkeit unserer Zeit“

Der Gertrud-Eysoldt-Ring 2021 geht an die Schauspielerin Lina Beckmann. Das gaben die Stadt Bensheim und die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste bekannt. Lina Beckmann erhält die Auszeichnung für ihre Rolle als Richard in „Richard the Kid & the King” nach William Shakespeare, eine Koproduktion der Salzburger Festspiele und des Deutschen Schauspielhauses Hamburg.

In der Jurybegründung heißt es: „Getrieben von einer geradezu anarchischen Energie, erspielt Lina Beckmann ihren abgründig schillernden Richard. In atemberaubenden vier Stunden entwickelt sie das wahnwitzige Psychogramm einer Figur, die fähig ist, jegliche moralischen Grenzen zu überschreiten.“ Weiter schreibt die Jury: „Lina Beckmann tut dies, indem sie sich selber körperlich und emotional verausgabt mit einer irren Schonungslosigkeit und einer einzigartigen Intensität – vom kleinen, ausgestoßenen Kid bis zum monströs machtbesessenen King. Die Jury lobt: „Lina Beckmann spielt diese Entwicklung mit einer Intelligenz und Virtuosität, die ihresgleichen sucht.“ Und Abschließend heißt es: „Ihre unbedingte Hingabe und ihre spielerische Freiheit begeistern uns. Wir bewundern in Lina Beckmann eine große Theaterpersönlichkeit unserer Zeit.“

Die Jury besteht aus Jossi Wieler (Vorsitz), Karin Henkel und André Jung. Bürgermeisterin Christine Klein und Akademie-Präsident Hans-Jürgen Drescher dankten den Juroren und der Jurorin für diese „hervorragende Wahl“.

Der Kurt-Hübner-Regiepreis, der ebenfalls in Bensheim verliehen wird, geht an Leonie Böhm für ihre am Schauspielhaus Zürich entstandene Inszenierung „Medea“. In der Jurybegründung heißt es: „Leonie Böhm gelingt es, durch ihre klugen, mutigen Zugriffe und in radikaler Kollaboration mit ihren Spieler*innen Texte des klassischen Theaterkanons verblüffend zeitgenössisch erfahrbar zu machen.“ Jurorin Rita Thiele, ehemals Chefdramaturgin und stellvertretende Intendantin am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, schreibt: „Wie auch in ihren anderen Inszenierungen, ermutigt Leonie Böhm ihre Spieler*innen zu einer radikalen persönlichen Aneignung, auch in Improvisationen. Dadurch blühen sie auf eine Art und Weise, die man schlichtweg nur sensationell nennen kann, und der antike Mythos wird extrem gegenwartsdurchlässig.“

Der Gertrud-Eysoldt-Ring gilt als einer der bedeutendsten Theaterpreise im deutschsprachigen Raum und wird seit 1986 jährlich in Bensheim vergeben. Mit der Vergabe des Ringes, dotiert mit 10.000 Euro, würdigt die Stadt Bensheim eine schauspielerische Leistung an einer deutschsprachigen Bühne. Erste Preisträgerin war Doris Schade, ihr folgten große Schauspielerinnen und Schauspieler, wie Klaus Maria Brandauer, Cornelia Froboess, Corinna Harfouch, Nina Hoss, Ulrich Mühe, Gert Voss, Ulrich Matthes, Charly Hübner, Sandra Hüller und Andere.

Der „Gertrud-Eysoldt-Ring“ geht auf ein Vermächtnis des Journalisten und Theaterkritikers Wilhelm Ringelband zurück, der bis zu seinem Tod in Bensheim lebte und in seinem Testament einen Schauspielerpreis mit dem Namen von Gertrud Eysoldt verfügte.

Der mit 5.000 Euro dotierte Kurt-Hübner-Regiepreis wird seit 1991 von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste in Bensheim verliehen.

Die Verleihung beider Preise soll im Frühjahr 2022 in Bensheim stattfinden.