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Live und online: Die 27. „Woche junger Schauspielerinnen und Schauspieler“

„Die Leiden des jungen Azzlack“ © Rolf Arnold

„Die verlorene Ehre des (..)“ © Franziska Strauss

„FAUSTGretchen“ © Isabel Machado Rios

„Liebe / Eine argumentative Übung“ © Bettina Frenzel

„möwe.live“ © punktlive

Bensheim | 9. Februar 2022 Vom 11. bis 25. März wird die 27. „Woche junger Schauspielerinnen und Schauspieler“ über die Bühne gehen. Dann bekommt der Schauspiel-Nachwuchs wieder ein begehrtes und vielbeachtetes Forum. Auf dem Programm stehen fünf Inszenierungen, die im Parktheater Bensheim und im Livestream zu sehen sind.

Als Auftakt des Theater-Festivals stimmt die Jury am 11. März ab 18:30 Uhr auf die Theater-Woche ein und stellt die einzelnen Gastspiele im Gespräch mit den RegisseurInnen und DramaturgInnen vor. Zudem wird die Verleihung des Kurt-Hübner-Regiepreises 2019 an Florian Fischer nachgeholt, die pandemiebedingt 2020 ausfallen musste.

Um 20:15 Uhr hebt sich dann für das Schauspiel Leipzig der Vorhang, das mit dem szenischen Projekt „Die Leiden des jungen Azzlack“ von Marco Damghani auf der Bühne des Parktheaters gastiert. Das Stück erzählt die Geschichte des jungen Schauspielers A., der als Kind iranischer Eltern mit verschiedenen Kulturen und Sprachen aufgewachsen ist. Als er sich für eine neue Rolle bewirbt, wird er von der Casting-Jury mit Fragen zu seiner Herkunft konfrontiert, denen er sich schon oft stellen musste. In seinem anschließenden Monolog erzählt A. mit Humor, Sarkasmus aber auch mit Wut über sein Leben und verhandelt dabei die nicht einfach zu beantwortenden Fragen nach Sprache, Herkunft und Identität.
Einen Tag später (12. März) ist die Folkwang Universität der Künste mit dem Stück „Die verlorene Ehre des (..)“ von Camilla Gerstner zu sehen, die – inspiriert von Heinrich Bölls Erzählung „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ – ein Stück geschrieben hat, das die sexuelle Gewalt in der Partnerschaft und die damit verbundene gesellschaftliche Verantwortung auf die Bühne bringt.

Auf eine theatrale Videoinstallation von Bert Zander nach Johann Wolfgang von Goethe dürfen sich die TheaterliebhaberInnen dann am 22. März freuen – dargeboten vom Staatstheater Kassel: Vom Vater ihres Kindes im Stich gelassen, tötet Margarete, von gesellschaftlicher Ächtung verfolgt, aus Verzweiflung und Überforderung ihr Neugeborenes. In „FAUSTGretchen“ zeigt Bert Zander Margaretes Perspektive und versetzt die ZuschauerInnen in die Rolle der Geschworenen, lässt Kasseler BürgerInnen das Faust-Drama mit eigenen Worten erzählen und das Ensemble als Tribunal des realen Kindsmordfall aus dem Jahre 1771 auftreten.

In „Liebe / Eine argumentative Übung“, das am 24. März vom Kosmos Theater Wien aufgeführt wird, geht es um das berühmte Comic-Paar Popeye und Olivia. Autorin und Theaterregisseurin Sivan Ben Yishai holt Olivia aus dem Schatten der unwichtigen Nebenfiguren. Im Theaterstück ist Olivia eine kluge und erfolgreiche Schriftstellerin, die sich nur im Hintergrund hält, damit ihr Glanz nicht die Unbedeutsamkeit ihres Liebsten überstrahlt. Sprachgewaltig und witzig hinterfragt sie den Spannungszustand zwischen der feministischen Selbstdarstellung und der Rolle der Frau im Gefüge einer Beziehung.

Das digitale Theaterstück „möwe.live“ von punktlive nach Anton Tschechow zeigt am 25. März die Erlebnisse eines Sommerurlaubs in Frankreich, die längst zu Erinnerungen der Protagonistinnen geworden sind – festgehalten in Aufnahmen eines Video-Tagebuchs und zahlreichen Fotos. Verbunden über die soziale Medien verfolgen die Figuren, was aus den anderen geworden ist. Dabei zeigt sich, dass die glücklich anmutenden Fotos nur Schein sind und die Erwartungen ans Leben nicht unbedingt mit der Realität vereinbar. Das Geschehen wird live im Netz gespielt und kann als Public Viewing im Parktheater und im Livestream online verfolgt werden. Mit den in Social Media zum Leben erweckten Charakteren des Stückes kann das Publikum vor, während und nach der Vorstellung über Facebook, Instagram und Co. in Interaktion treten.

Zusammengestellt hat das Programm die Festival-Jury unter dem Vorsitz von Dagmar Borrmann (Dramaturgin und Hochschullehrerin), Antonia Leitgeb (stellv. Leiterin Studiengang Dramaturgie Theaterakademie August Everding), Nicolas Matthews (Schauspieler am Staatstheater Hannover) und Florian Fischer (Regisseur und Künstler).

Zum Abschluss des Festivals am 25. März wird der/die PreisträgerIn des mit 3000 Euro dotierten Günther-Rühle-Preises für herausragende schauspielerische Leistungen von der Jury bekannt gegeben. Neben der Jury kann auch das Publikum nach jeder Vorstellung über das Gesehene abstimmen. Nach der letzten Vorstellung werden die Stimmen der ZuschauerInnen ausgewertet und das Stück, das die größte Zustimmung erhält, ebenfalls bekannt gegeben. Im Rahmen des Schulprojektes „Theaterkritik“ wird zudem eine Jury aus Bensheimer Schülerinnen und Schülern ihr Votum für die beste Inszenierung abgeben und ihre Begründung für den Preis verlesen. Die Aufzeichnungen der Gastspiele und der Livestream von möwe.live sind unter www.wojuschau.de und www.darstellendekuenste.de online zu sehen. Die Vor- und Nachgespräche mit den SchauspielerInnen sowie die Auftakt- und Abschlussveranstaltung werden ebenfalls live gestreamt. Für den Besuch der Veranstaltungen im Parktheater gelten die aktuellen Hygienevorschriften und Corona-Regelungen.

Die Förderung der jungen Schauspielkunst und des Theaternachwuchses ist eine der wichtigsten Aufgaben der Akademie für Darstellende Künste. Mit der „Woche junger Schauspielerinnen und Schauspieler“, die seit 1996 in Bensheim stattfindet, kommt die Akademie dieser Mission auf besondere Weise nach. Veranstalter ist die Stadt Bensheim gemeinsam mit der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste, der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und der Sparkasse Bensheim. Gefördert wird sie zudem vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und vom Bergsträßer Anzeiger. Weitere Informationen auf www.stadtkultur-bensheim.de und www.darstellendekuenste.de.

Eintritts- und Streamingkarten sind erhältlich bei der Tourist-Info, Tel. 06251/8696101, im Medienhaus des Bergsträßer Anzeigers, Tel. 06251/100816, bei der Musikgarage, Tel. 06251/680352, überregional bei allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie im Internet unter reservix.de.