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Mehr Aufmerksamkeit für weniger Einsamkeit

Fachtagung des Netzwerks Demenz widmet sich dem Thema Einsamkeit

Es ist keine neue Erkenntnis, dass viele Menschen unter Einsamkeit leiden. Sie schleicht sich in das Leben, unabhängig von finanziellen Mitteln, dem Gesundheitszustand oder dem Lebensalter der Betroffenen. Dass das subjektiv und sehr stark empfundene Gefühl des Alleingelassen Seins jeden treffen kann, erleben die Aktiven des Netzwerks Demenz Bensheim in ihrer haupt- oder ehrenamtlichen Tätigkeit immer häufiger.
Dies nimmt das Netzwerk zum Anlass, sich mit dem Zusammenhang zwischen Einsamkeit und Demenz zu befassen. Im Rahmen einer Fachtagung im März soll eine Auseinandersetzung darüber stattfinden, wie dem Phänomen der Einsamkeit in Bensheim gemeinschaftlich entgegengewirkt werden kann. Denn wer in Pflegeinrichtungen und sozialen Beratungsstellen tätig ist, sich ehrenamtlich um alte und demente Menschen kümmert oder eigene Angehörige pflegt, beobachtet, dass Menschen sich immer öfter und offener über Einsamkeit beklagen und meist deutliche Worte finden wie: „Die Einsamkeit schnürt mir die Luft ab!“ oder „Ich werde verrückt vor Einsamkeit!“. Das verdeutlicht, wie schwer der erlebte Zustand zu ertragen ist und die Gesundheit von Seele und Körper auf lange Sicht Schaden nehmen kann.
Die Thesen zur krankheitsverursachenden Einsamkeit werden seit längerem wissenschaftlich untersucht und sind auch in Deutschland zunehmend Gegenstand gesellschaftspolitischer Debatten. Laut den Forschungsergebnissen des renommierten Psychiaters Prof. Dr. med. Dr. phil. Manfred Spitzer verursacht Einsamkeit die vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen, wodurch der Blutdruck steigen und sich das Risiko erhöhen könne, an Krebs zu erkranken oder einen Herzinfarkt zu erleiden. Prof. Dr. Karl Lauterbach gibt zu bedenken, dass die These dahingehend zu relativieren sei, dass einsame Menschen sich auch schlechter ernährten und mehr rauchten. Dennoch konstatiert auch er, dass das Problem der Einsamkeit ernst genommen werden müsse, weil die soziale Isolation in der Gesellschaft zunehme.
Die Definition des Begriffs der Einsamkeit, die Situation pflegender Angehöriger, das Wohnen in den eigenen vier Wänden und Perspektiven für die Arbeit in den Stadtteilen sollen Schwerpunkte der Fachtagung sein. Der Impulsvortrag von Prof. Dr. phil. Dörte Naumann zeigt die wissenschaftliche Seite von Einsamkeit auf und liefert grundsätzliche Informationen. Vera Kölligan stellt das Forschungsprojekt MIASA vor und die Verbindung zur Praxis her. Darüber hinaus will sie praktische Lösungsansätze aus der Forschung erläutern. Claudia Sänger und Annemarie Biermas zeigen an lokalen Beispielen, wie man in Bensheim mit dem Thema umgeht. Im Anschluss an die Impulsvorträge bewerten die Fachtagsteilnehmer an Thementischen die Situation in Bensheim und entwickeln Ideen, wie man Einsamkeit entgegenwirken kann.
Am Thema Interessierte sind herzlich eingeladen, an der Fachtagung „gemeinsam, zweisam, einsam – soziale Kontakte im Alter“ am 20. März von 12.30 bis 17.30 Uhr im Bürgerhaus Kronepark Auerbach (Darmstädter Straße 166) teilzunehmen. Eine Anmeldung ist erforderlich. Das Anmeldeformular ist zu finden auf  www.bensheim.de unter der Rubrik „Leben in Bensheim“, „Demographie“, „Demenz und Pflege“.