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Von der Spontaneität des Augenblicks

Die mehr als 160 Straßenfotografien im Museum Bensheim offenbaren das Alltagsleben in Metropolen wie New York und Berlin.

Bensheim | 12. Januar 2022 Im richtigen Moment den Auslöser der Kamera drücken: Street Photography lebt von der Spontaneität des Augenblicks. Oft bleiben dem Fotografen nur wenige Sekunden, das Besondere einer Alltagssituation im Bild festzuhalten. Nichts ist gestellt – alles ist dem Zufall überlassen. Die besondere Magie eines Moments einzufangen, ist ausschließlich dem Können des Fotografen geschuldet. Die besten und berühmtesten des Genres „Straßenfotografie“ aus der Sammlung Freddy Langer sind noch bis zum 16. Januar in der Ausstellung „Women are still beautiful“ im Museum Bensheim zu sehen.

Unter den ausgestellten Werken finden sich Namen wie Garry Winogrand, Helen Levitt, Gabriele und Helmut Nothhelfer, Barbara Klemm, Diane Arbus und Andy Warhol. Dem Betrachtenden ihrer Bilder drängt sich unweigerlich die Frage auf, wer sich hinter dem jeweiligen Foto oder besser gesagt hinter dem Kamera-Objektiv verbirgt. Wie bereits angedeutet, wäre ein „Namedropping“ – die Ausstellung betreffend – endlos, so dass lediglich ein spontaner Schnappschuss daraus möglich ist: So bildet der Schwerpunkt der Ausstellung Garry Winogrand, der ein Meister darin war, das einzufangen, was sich direkt vor seinen Augen abspielte, entwickelte und aufeinanderprallte. Er tauchte buchstäblich in die Menge der Passanten vor allem seines heimatlichen New York ein, um den Menschen bisweilen schamlos nahe zu sein. Er beobachtete, provozierte – und flirtete. Vor allem mit Frauen, denen er mit seinem Buch „Women are beautiful“ 1975 ein Denkmal setzte. Die US-amerikanische Fotografin und Filmemacherin Helen Levitt ist ebenfalls derzeit noch in der Ausstellung zu sehen. Sie zählt zu den wichtigsten Vertreterinnen der New Yorker Street Photography. Ihre Werke zeigen unter anderem das Alltagsleben in den Straßen der Armenviertel. Das Fotografenpaar Gabriele und Helmut Nothhelfer hielten Menschen der Berliner Öffentlichkeit bei Veranstaltungen, Volksfesten, Konzerten und Demonstrationen fotografisch fest. Aus der Beobachterperspektive studierten sie Verhaltensweisen und Gesichter ihrer Porträtierten. Auch wenn die dargestellten Menschen anonym bleiben, sagt das in der Fotografie festgehaltene Erscheinungsbild, die Mimik und die Haltung viel über den ganz persönlichen Lebenshintergrund, über Vorstellungen und Wünsche aus. Unter den mehr als 50 gezeigten FotografInnen der Bensheimer Ausstellung befindet sich auch Barbara Klemm. Als Redaktions-Fotografin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hat sie Menschen und Szenen eingefangen, die die Bundesrepublik politisch prägten. In ihren Schwarz-Weiß-Fotografien dokumentierte sie unter anderem die deutsch-deutsche Geschichte und den Alltag von Menschen auf der ganzen Welt. Ihre Motive zu den Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg Anfang der 70er Jahre in Frankfurt bis hin zum Wende-Jahr 1989 in Berlin haben sich in das fotografische, kollektive Gedächtnis unserer Gesellschaft eingebrannt.

Die mehr als 160 Fotografien im Museum Bensheim offenbaren das Alltagsleben in Metropolen wie New York und Berlin. Als ganz individueller Blick darauf lassen sich die Fotos als Texte eines Tagebuchs lesen. Die Ausstellung hat bereits zahlreiche Besucherinnen und Besucher aus ganz Deutschland angelockt und ist noch bis zum kommenden Sonntag zu sehen. Aufgrund der Beschränkung der Besucheranzahl im Museum kann es zu kürzeren Wartezeiten kommen.

Weitere Informationen zur Ausstellung: www.stadtkultur-bensheim.de