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Bensheimer Weg: Empfehlungs-Team spricht sich für Werkstattverfahren aus

Verfahrensweise zur Zukunft des Marktplatzes soll für Transparenz sorgen

Eine möglichst breite Akzeptanz von Entscheidungen zu schaffen, das ist das Ziel des Bensheimer Wegs. Im Rahmen dieses Weges soll die Zukunft der Innenstadt in einem transparenten Prozess mit Einbindung der Bürgerschaft und engagierten Akteurinnen und Akteuren gemeinsam gestaltet werden. „Gemeinsam für Bensheim – 365 Tage für die Zukunft unserer Innenstadt“ ist der Titel der derzeit laufenden Kampagne, die vor einem halben Jahr von der Stadt Bensheim ins Leben gerufen wurde. Zur Halbzeit wurde am Mittwoch ein Zwischenstand vorgestellt.

Einen wichtigen Part bei diesem Prozess nimmt das „Empfehlungs-Team Marktplatz“ (E-Team) ein, das sich in den vergangenen Monaten regelmäßig getroffen, ausgetauscht und Meinungen von ExpertInnen eingeholt hat. Ziel ist es – bezugnehmend auf den Stadtverordnetenbeschluss vom 1. Dezember 2020 – einen Vorschlag für eine Verfahrensweise zur Gestaltung und Zukunft des Bensheimer Marktplatzes zu entwickeln. Als VertreterIn des E-Teams stellten Alfred Dasbach, Doris Gölz und Sanjin Maracic die Arbeit des Teams vor, das sich aus vielen Interessensgruppen im Alter von 17 bis 70 Jahren zusammensetzt. Zum Team gehören: Jens Jesse (Anlieger: neuer Besitzer Marktplatz 6, ehem. Galerie Böhler), Tonia Horn (Schule/Jugend: Goethe Gymnasium Bensheim, SV), Stephan Rütz (Einzelhandel: ESPRIT STORE Bensheim), Thorsten Zanger (Gastronomie: Stadtmühle & Mabs), Sanjin Maracic (Architekt, Bürgernetzwerk), Anne Dingler (Kultur: 1. Vorsitzende Kunstfreunde Bensheim e. V.), Doris Gölz (Historie/Denkmal: Architektin) und Alfred Dasbach (Kunstfreunde Bensheim e. V.). In acht Treffen hat sich diese extra formierte Gruppe intensiv mit bereits vorliegenden Erkenntnissen zum Marktplatz auseinandergesetzt und den Blick darauf gerichtet, wie eine möglichst von einer breiten Mehrheit getragene Entscheidung für die Zukunft des Marktplatzes vorgelegt werden könne. „Dabei geht es uns nicht darum zu beantworten, was mit dem Marktplatz geschehen soll, sondern darum, einen Weg aufzuzeigen, wie sich die Bensheimerinnen und Bensheimer mit ihrem Marktplatz in Zukunft am besten identifizieren können“, wie Alfred Dasbach herausstellte.
Um zu einer fundierten Empfehlung zu kommen, hatte das E-Team ExpertInnen zum Thema Denkmalschutz und städtebauliche Prozessplanung befragt. Hierbei nahmen die Mitglieder die Eigenschaften des im Stadtverordnetenbeschluss geforderten Ideenwettbewerbs genau unter die Lupe. Die Erkenntnis: Der Ideenwettbewerb ist ein formales, geschlossenes Verfahren, das daher keine Öffentlichkeitsbeteiligung ermögliche. Planungsbüros würden zur Teilnahme ausgewählt und erst nach Abschluss des Verfahrens werde das Ergebnis für die Öffentlichkeit einsehbar. Damit sei der Ideenwettbewerb kein transparenter Prozess. Zudem müsse auf den Ideenwettbewerb ein Realisierungswettbewerb folgen, was viel Zeit und Geld koste. Grund genug für das E-Team, sich mit einem anderen Verfahren auseinanderzusetzen:

Werkstattverfahren
Ein von der Architektenkammer anerkanntes und mittlerweile häufig eingesetztes Modell ist das „Werkstattverfahren“. Hierbei können sich mehrere Planungsbüros auf eine Ausschreibung mit klarer Aufgabenstellung bewerben. Die Büros arbeiten erste Ideen und Konzepte aus und öffnen abends ihre Werkstätten vor Ort, in denen sie sich während einer z. B. zweiwöchigen „Workshop-Phase“ mit den BürgerInnen austauschen und Ideen eingebracht werden können. Nachdem der Input aus der Bürgerschaft in die Konzepte eingeflossen ist, werden diese der Öffentlichkeit vorgestellt und dann in einer nochmals überarbeiteten Form bei der Jury eingereicht. Nach einem abschließenden Juryentscheid kann das Endergebnis direkt in die Realisierung gehen. „Wir wollen damit nicht nur Zeit und Kosten sparen und den Prozess beschleunigen, sondern durch diese transparente Verfahrensweise eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung schaffen“, wie es vom E-Team heißt.

„Mit dem Werkstattverfahren hat sich das Empfehlungs-Team klar positioniert und den aus seiner Sicht besten und effektivsten Weg aufgezeigt, um in der Gestaltung des Marktplatzes voranzukommen. Nun ist die Politik an der Reihe“, so Bürgermeisterin Klein, die sich beim E-Team für die „große Motivation und das Engagement“ bedankte. Klein ergänzt: „Je nachdem, wie das Urteil im politischen Raum ausfällt, werden die rechtlichen Modalitäten für das weitere Prozedere zu prüfen sein.“ Nachdem bereits Gespräche des E-Teams mit allen Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung stattgefunden haben, in denen sie über das Werkstattverfahren informiert wurden, soll nun der Politik Zeit eingeräumt werden, darüber zu entscheiden, ob sie diesen Weg mitgeht. „Bis zum Abschluss der Kampagne des Bensheimer Wegs im April 2022 sind zudem weitere Projekte für die Innenstadt geplant. Denn der Bensheimer Weg betrifft nicht nur den Marktplatz, sondern erstreckt sich auf die gesamte Innenstadt“, so Rauber-Jung. Was die zeitliche Komponente angeht, so lautet die Vision des E-Teams, „beim Bensheimer Winzerfest 2025 über unseren neuen attraktiven Marktplatz flanieren können“.

Bürgermeisterin Klein und Erste Stadträtin Nicole Rauber-Jung zum Bensheimer Weg:
„Uns ist es wichtig, dass beim Prozess zur Gestaltung der Bensheimer Innenstadt die Ideen unserer Bürgerschaft einbezogen werden“, wie Bürgermeisterin Klein im Rahmen des Halbzeitgesprächs betonte. Erste Stadträtin Nicole Rauber-Jung ergänzte: „Unsere Absicht ist es, bei städtischen Entscheidungsprozessen zu schnellen und tragfähigen Ergebnissen zu kommen, die mit der Einbeziehung der Bürgerschaft von einer breiten Mehrheit akzeptiert werden.“

Der „Bensheimer Weg“ ist dafür geeignet, da er ein agiles Konzept ist, das einen regelmäßigen Austausch zwischen engagierten AkteurInnen der Innenstadt vorsieht und sie eng mit den politischen Entscheidungstragenden verzahnt.

Weitere Informationen zum Bensheimer Weg unter: www.bensheim.de/zukunft-innenstadt