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Bensheim hat neun Stadtteile. Dies sind im Einzelnen:

Die Ersterwähnung des Ortsteils Auerbach (Vrbach) findet sich im Lorscher Codex in der Urkunde „Donatio Heimerici, et Hermanni“ (Reg. 2846). Die Datierung im Original lautet „sub die vii id. Martii, anno XIII Karoli regis“ (am 9. März im 13. Jahr des Königs Karl). Das 13. Regierungsjahr Karls des Großen würde für eine Datierung auf das Jahr 781 sprechen. Da der ebenfalls erwähnte Abt Richbod (Richbodo) erst seit 784 Abt des Klosters Lorsch war und der genannte Graf Heimerich (Heimerich comes) spätestens 792 starb, wird die Urkunde auf einen Zeitraum zwischen 784 und 792 geschätzt. Nach einem Gutachten 1982 legte man anlässlich der anstehenden 1200-Jahr-Feier der Gemeinde Auerbach den 9. März 784 als Datum der Ersterwähnung fest.

Den Mittelpunkt von Auerbach bilden an der Einmündung der Weidgasse in die Bachgasse das ehemalige Rat- und Schulhaus, die um 1800 entstandene Hofanlage Weidgasse 1, das zweigeschossige Renaissancegebäude mit Schweifgiebel sowie die gegenüberliegende Dorfmühle aus dem Jahre 1788, deren Ursprünge wohl bis in das 13. Jahrhundert zurückreichen. Auerbach wurde am 1. April 1939 nach Bensheim eingemeindet. Das inoffizielle Ortswappen wird folgendermaßen beschrieben: Von Gold und Blau geteiltes Schild, oben der blau bewehrte wachsende rote Löwe von Katzenelnbogen, unten drei (2:1) goldene Kugeln.

Hoch über dem Tal steht die in den Jahren 1900 und 1901 zu ihrem heutigen Erscheinungsbild umgebaute evangelische Bergkirche. Bereits um 1265 wurde an ihrer Stelle wohl von Graf Eberhard I. von Katzenelnbogen eine Kapelle errichtet, deren Südwand im heutigen Kirchenbau noch erhalten ist. Hinweise darauf geben zwei kleine romanische Rundbogenfenster. Nur wenig jünger scheint die spätromanische Zweiflügeltür zu sein, die den inneren Zugang vom Turm zum Kirchenschiff verschließt. Laut stilkritischer Analyse, die anläßlich einer 1977 durchgeführten Restaurierung vorgenommen wurde, handelt es sich dabei um eine der ältesten eisenbeschlagenen Kirchentüren, denen als den seltenen Werken hochmittelalterlichen Schmiedehandwerks ein besonderer Stellenwert zukommt.

Die im inneren Portalgewände in gotischen Ziffern eingehauenen Jahreszahl 1479 wird als Entstehungsjahr des 37 Meter hohen Kirchturms gedeutet. Eine nach Norden hin erfolgte Verbreiterung des Kirchenschiffs bedingte wohl, daß der Turm nicht in seiner Mittelachse steht. Nach zwei Umbauten im 18. Jahrhundert prägt die gründliche Umgestaltung der Jahre 1900 bis 1901 noch heute das Aussehen der Kirche. Das Kirchenschiff wurde durch eine neue Choranlage unter Einschränkung der Emporen weiträumiger, diese durch zwei Spindeltürme bequemer zugänglich gemacht. Die Funktion als Hofkirche dokumentierte die Errichtung eines zehnsitzigen Fürstengestühls in der Südostecke der Kirche. Grobe Fehler einer Renovierung Anfang der 1960er Jahre, der auch das Fürstengestühl zum Opfer fiel, wurden erst durch die umfassende Erneuerung der Jahre 1977 bis 1979 beseitigt.

Um die Kirche liegt der alte, von einer Sandsteinmauer umfaßte Friedhof mit zahlreichen bis ins 18. Jahrhundert zurückgehenden Grabsteinen. 1839 bzw. 1874 wurde südlich davon ein ebenfalls von einer Natursteinmauer umhegter neuer Friedhof angelegt. Außerhalb der Umfassungsmauer befindet sich eine Grabstätte von 22 ausländischen Zwangsarbeitern und KZ-Gefangenen.

In einem kleinen Seitental südlich der Straße nach Hochstädten liegt der Staatspark Fürstenlager, ein früher englischer Landschaftsgarten mit idealisiertem Dorf als Ausdruck ländlicher Idylle. Hier wurde im Jahre 1739 auf Anregung des Bensheimer Amtsarztes Dr. Johann Daniel Heyland, des Auerbacher Pfarrers Christian Heinrich Zickwolff und des Auerbacher Oberschultheißen Georg Nikolaus Gerst eine schon früher entdeckte mineralische Quelle gefaßt. 1767 ließ Langraf Ludwig VIII. kurz vor seinem Tode die Brunnenrotunde, den sogenannten „Guten Brunnen“, errichten. Ab dem Jahre 1783 widmeten sich das Erbprinzenpaar Ludewig und Luise nach einem ersten Sommeraufenthalt verstärkt der noch kleinen Anlage. Es entstanden zunächst der Kavalierbau mit Küche und Stall, der Freundschaftsaltar mit den Inschriften „A la vraie amitié“ und “Der wahren Freundschaft heilig“ sowie das Luisendenkmal mit der Sockelinschrift „EN MEMOIRE DES FREDERIQUE ET CHARLOTTE DEUX AMIES CHERIES PAR LOUISE LEUR SOEUR - 22. May 1786“ als Erinnerung an die verstorbenen Schwestern Friederike und Charlotte.

Nach der Regierungsübernahme im Jahre 1790 ließ Landgraf Ludewig X. von Hessen-Darmstadt, ab 1806 als Ludewig I. Großherzog von Hessen und bei Rhein, das bereits vorhandene Herrenhaus aufstocken und verlängern. Errichtet wurden von 1790 bis 1792 Damen-, Prinzen-, Verwalter-, Konditoren- und Kammerbau sowie das Weißzeughäuschen. Das Wachthäuschen mit offenem Bogengang und vierseitigem Glockentürmchen stand ursprünglich auf der Herrenwiese und wurde 1804 an seinen heutigen Standort versetzt. An der Gestaltung des Parks mit seiner exotischer Flora wirkten ua. der Ingenieur-Lieutenant Johann Jacob Hill, die Darmstädter Hofgärtner Justus Schnittspahn und Carl Ludwig Geiger sowie der damals in Schwetzingen tätige Gartenkünstler Franz Ludwig Sckell mit.

Am südlichen Ende der Herrenwiese, auf der in der unteren Hälfte ein mächtiger Mammutbaum steht, erbauten die Prinzen Ludwig und Emil für ihre Mutter den Freundschaftstempel, der bereits vierzig Jahre später zerfiel. 1871 entstand an seiner Stelle der Efeutempel, ein rundes mit Efeu bewachsenen Eisengerüst, das 1990 durch umgestürzte Bäume zerstört wurde. 1998 konnte eine Nachbildung des ursprünglichen Monopteros mit der Aufschrift „18. Febr. / AUS KINDLICHER LIEBE / 1824 / LUDWIG UND EMIL“eingeweiht werden. Noch heute geht der 42 Hektar große Park fast übergangslos in die umliegende von Weinbergen, Wiesen, Wäldern und Feldern geprägte Landschaft über.

Bild vergrößernUm das Jahr 1225 errichtete Graf Diether IV. von Katzenelnbogen die 346 Meter hoch gelegene Burg Auerbach zur Sicherung der Obergrafschaft. Als klassische Katzenelnbogener Höhenburg der spätstaufischen Zeit weist sie einen streng geometrischen Grundriß in Form eines fast gleichseitigen Dreiecks auf. Wohl nach dem Einsturz des runden Bergfrieds in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts entstanden das östliche Bollwerk und ein neuer Palas sowie der innere Zwinger und die Vorburg. Mit dem Aussterben der Grafen von Katzenelnbogen fallen Burg und Dorf Auerbach 1479 an den Landgrafen Heinrich III. von Hessen-Marburg, der hier einen Burggrafen einsetzt. Nach der Teilung Hessens 1567 kommt die frühere Obergrafschaft an Georg I. von Hessen-Darmstadt, die Verwaltung wird in das benachbarte Städtchen Zwingenberg verlegt. Der endgültige Niedergang erfolgt 1674, als schottische Söldner unter dem Oberbefehl des französischen Marschalls Henri de la Tour d' Auvergne, Vicomte de Turenne die Burg Auerbach erobern und zerstören. In der stürmischen Winternacht vom 20. auf den 21. Januar 1820 stürzte der Nordturm ein, er wurde in veränderter Form und Größe dreißig Jahre später wiederaufgebaut. 1903/04 errforschte der Großherzoglich-Hesische Bauinspektor Karl Krauss mit Hilfe des Berliner Burgenkundlers Bodo Ebhardt die Ruine, die dem Tourismus zugänglich gemacht werden sollte. Die Burgruine ist heute als „Auerbacher Schloß“ bekannt und kann besichtigt werden. Parkplatz und Gastronomie sind vorhanden.

Das in der Rheinebene gelegene Dorf Fehlheim wurde bereits am 6. Juni 782 erstmalig im Codex Laureshamensis erwähnt. Es bildete bis ins Jahr 1831 mit Bensheim eine Gemarkung und wurde am 1. Juli 1971 eingemeindet. Das lang gezogene Straßendorf hat sein Zentrum um das im frühen 18. Jahrhundert erbaute Rathaus und der schräg gegenüberliegenden katholischen Pfarrkirche St. Bartholomäus, die 1844 nach den Plänen des Bensheimer Kreisbaumeisters Mittermayer erbaut wurde. Das Rathaus mit Fachwerkobergeschoß und Vorbau trägt einen sechsseitigen Dachreiter mit Zwiebelhaube und Schallöffnungen, die Glocke wurde laut Inschrift 1742 von Johann Caspar Schrader gegossen. Vor der zweiläufigen Treppe steht ein Wegekreuz aus Sandstein mit Korpus. Am östlichen Ortsrand steht eine kleine neugotische Kapelle, deren Inschriftentafel über den Grund und das Jahr der Erbauung berichtet: „Der schmerzhaften Muttergottes gewidmet am 15. Sept. 1867 während der Cholera”.

Die ehemals selbständige Gemeinde Gronau findet ihre früheste Erwähnung mit der Person "Gerolt de Grunouueim" im „Codex Laureshamensis“. Das Schenkungsverzeichnis der Kirche Jungfrau Mariae zu Patershausen (HStAD, A 1 Nr. 181/1) mit der Aufstellung von Gütern und Zinsen, auch für die Siedlung „grunowe“ (Gronau), wird auf den Zeitraum 1208 bis 1223 datiert. Aufgrund der spezifischen Quellenlage und den damit verbundenen historischen Rahmenbedingungen wird die Ersterwähnung des Stadtteils Gronau auf das Jahr 1223 festgelegt.

Den Mittelpunkt der Gemeinde bilden die 1831 bis 1834 nach Plänen des Kreisbaumeisters Opfermann errichtete evangelische Pfarrkirche, das schräg gegenüberstehende ehemalige Rathaus sowie das um 1800 errichtete zweigeschossige Fachwerkwohnhaus Am Römer 1. Eine bereits 1387 erwähnte spätgotische Kirche wurde 1827 abgebrochen, deren Maßwerkfenster in einer künstlichen Kirchenruine auf dem Heiligenberg bei Jugenheim wiederverwendet. Der klassizistische Kirchenneubau mit achteckigem Dachreiter wurde 1894 und 1934 umgebaut bzw. renoviert. Südöstlich der Kirche liegt der Friedhof. Das Portal zeigt im Schlussstein die Jahreszahl 1783 und weist auf die Entstehung der Anlage hin. Gronau wurde am 31. Dezember 1971 nach Bensheim eingemeindet.

Das 1312 erstmals in einer katzenelnbogenschen Urkunde erwähnte Dorf entstand vermutlich aus einem Hof des „Adelhelm von Hovesteten“, der in einer nicht datierten Urkunde des Lorscher Codex genannt wird. Das Siegel aus dem Jahre 1579 zeigt ein Wappen mit dem heiligen Sebastian in typischer Pose, an eine Säule gebunden und von Pfeilen durchbohrt.

Nach dem 30-jährigen Krieg war das Dorf nahezu ausgestorben und wurde erst durch Siedler aus deutschen Ländern, aber auch aus Frankreich, Schweiz und Österreich wieder belebt. Aus dieser Zeit stammt auch die Gründung der ersten Glashütte im Odenwald am Nordabhang des Felsbergs in der Hochstädter Gemarkung.

Die giebelständigen Fachwerkhäuser aus dem 17. Jahrhundert reihen sich beiderseits entlang der Dorfstraße. Typisch für diese Zeit ist das Fachwerkhaus Mühltalstraße 269, geschmückt mit Mannfiguren und Andreaskreuz. An der Einmündung Mühltalstraße - Felsbergstraße steht das 1906/07 erbaute ehemalige Schulhaus, heute Kindergarten, dessen Obergeschoss als Lehrerwohnung diente und heute als Dorfgemeinschaftsraum genutzt wird.

1901 wurde der Hochstädter Sportverein, 1904 der momentan ruhende Gesangverein, 1908 die Freiwillige Feuerwehr, 1960 deren Spielmannszug und 1964 der Kerwe- und Heimatverein gegründet.

Nachdem Hochstädten Jahrhunderte lang ein landwirtschaftlich geprägter Ort war, gibt es heute nur noch einen Vollerwerbs- und einen Nebenerwerbsbetrieb. Eng verbunden mit dem Dorf ist die Geschichte des Marmorabbaus, seit 1865 in größerem Umfang durch Dr. Hoffmann, der aus dem Gestein hauptsächlich Kalk brannte. Im Jahre 1905 ging die Firma durch Kauf an Dr. Ludwig Linck über, dessen Sohn Dr. Karl Linck den gesetzlich geschützten „Marmorit“-Trockenmörtel entwickelt hatte. Der später der Firmengruppe Knauf angeschlossene Standort Bensheim-Hochstädten wurde nach 143 Jahren Werkgeschichte zum 31. März 2008 aufgegeben.

Seit 31. Dezember 1971 ist Hochstädten ein Stadtteil von Bensheim und zählt heute knapp 700 Einwohner. 2007 entstand das neue Wappen der Gemeinde nach einem Konzept des Heraldikers Frieder Boss, Mitarbeiter des Hessischen Staatsarchivs in Darmstadt.

Das langgezogene Straßendorf wurde erstmals in einer Grenzbeschreibung aus dem Jahre 795 erwähnt. Als Ortskern des alten „Langwata” kann der Bereich um die evangelische Kapelle in der Jägersburger Straße 22 angesehen werden. Der Kirchenbau wurde 1698 an Stelle einer schon 1621 erwähnten Feldkapelle erbaut. Gegenüber steht das ehemalige Rathaus, ein zweigeschossiger Fachwerkbau mit massivem Erdgeschoss aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Langwaden wurde am 1. Februar 1971 eingemeindet.

Das im Tal der Lauter gelegene Schönberg wurde mit einer sehr wahrscheinlich bereits um 1230 errichtete Burganlage im Jahre 1303 erstmals urkundlich erwähnt. Diese wurde in der bayrischen Fehde von 1504 erheblich beschädigt, aber auch im 30jährigen Kriege und letztmalig anlässlich der Raubkriege des französischen Sonnenkönigs 1696 geplündert. Die Besitzer, die Schenken zu Erbach, wurden 1532 in den Reichsgrafenstand erhoben. Bei einer Nutzungsteilung der Grafschaft 1717 gründete sich die Linie Erbach – Schönberg, die seitdem hier meist auch ihren Wohnsitz nahm. Nach und nach wurde die Burg zu einem Wohnschloss umgebaut und verlor damit den wehrhaften Charakter. Der angrenzende Schlosspark fand schon Anfang des 17. Jahrhunderts seine erste Erwähnung, in ihm befinden sich zahlreiche exotische wie seltene Gewächse. In den 1990er Jahren wurde das Schloss, seit 1956 im Besitz der „Bundesknappschaft“ (heute „Knappschaft Bahn-See“), erneut grundlegend modernisiert und wird seitdem als Bildungsstätte und Tagungszentrum genutzt.

Bild vergrößernDie ev. Kirche, gebaut nach Plänen des Baumeisters Ignatz Opfermann, wurde 1832 eingeweiht und durch Brandstiftung im Jahre 1900 zerstört. Der Wiederaufbau veränderte  dabei das Äußere nur unwesentlich.  Die katholische Kirche stammt aus dem Jahre 1956.

Das Schloss und die ev. Kirche sowie die ehemaligen herrschaftlichen Gebäude im Dorf, das alte und neue Rentamt, die Zehntscheune, die Herrenmühle, das „Mathildenshaus“ und die 1885 eingeweihte Schule prägen das dörfliche Bild und geben Zeugnis der ehemals kleinen Residenz, die ihre Blütezeit in der wilhelminischen Zeit hatte.

Das Erbach-Schönberger Wappen gilt auch inoffiziell für den Nachbarort Wilmshausen. Seine Beschreibung lautet:

„Schild gespalten und geteilt, die Felder 1 und 4 rot-weiß geteilt mit 3 (2:1) Sternen in wechselnder Farbe (Stammwappen der Erbacher) und in den Feldern 2 und 3 in weiß zwei rote Balken (Wappen der Herrschaft Breuberg)“.

Schönberg wurde im Jahre 1939 in die Stadt Bensheim eingemeindet.

Das in der Rheinebene gelegene ursprüngliche Straßendorf wurde erstmals am 17. November 765 im Codex Laureshamensis erwähnt. Seit der Nennung einer eigenen Pfarrei im Jahre 1411 standen an der Stelle eine 1819-21 nach Plänen Georg Mollers erbauten evangelische Kirche am südöstlichen Ortseingang mehrere Vorgängerkirchen. Der klassizistische Bau trug ursprünglich Zeltdächer, die 1877 durch hohe schlanke Spitzhelme mit vergoldeten Wetterhähnen ersetzt wurden. Aus dem Jahre 1953 stammt die vergoldete Schrift über dem Portal: „DES HERRN WORT BLEIBT IN EWIGKEIT”.

Im Ortszentrum steht das ehemaliges Schul- und Rathaus (Rohrheimer Straße 45). Der repräsentative Bau stammt aus dem Jahre 1824 und trägt ein vierseitiges Glockentürmchen. Das bereits vor der am 1. Februar 1971 erfolgten Eingemeindung genehmigte Ortswappen wird wie folgt beschrieben: „Im blauen Schild ein schreitender, rotbewehrter silberner Schwan.“

Das mit seinem Kern ursprünglich südlich der heutigen Bundesstraße 47 an der Mündung der Mühlbergstraße in die Straße Zum Katzenrech gelegene Haufendorf „Wikelmshusen” wurde erstmals in der Urkunde der ehemaligen Provinz Starkenburg vom 18. November 1329 (HStAD A 1 Nr. 6/4) erwähnt. Bis zur Gebietsreform im Jahre 1971 blieb es trotz Wilmshäuser Bestrebungen nach Selbständigkeit bei der Doppelgemeinde „Wilms- und Elmshausen“ mit einem gemeinsamen Rathaus in Elmshausen. Am 31. Dezember 1971 kam Wilmshausen zu Bensheim, Elmshausen zur neugebildeten Gemeinde Lautertal.

Das langgestreckte Straßendorf im Meerbachtal wurde erstmals 1139 urkundlich erwähnt. Als Ortsmittelpunkt ist der Manlay-Platz mit dem ehemaligen Rat- und Schulhaus (Gronauer Straße 96) anzusehen. Das zweigeschossige Fachwerkhaus hat ein massives Erdgeschoß, das im westlichen Bereich mittelalterlichen Ursprungs sein könnte. Im südwestlichen Fachwerkständer ist an der verschindelten Seite die Jahreszahl 1613 eingeschnitzt, die als Erbauungsjahr durch eine dendrochronologische Untersuchung bestätigt wurde. Zierfachwerk in Form von überkreuzten Rauten zeigen zwei Fensterbrüstungen zur südwestlichen und  nordöstlichen Hausecke hin. Der schmucklose südöstliche Eckbereich könnte im 19. Jahrhundert durch Umbauten im Zusammenhang mit einem Schulraum verändert worden sein.

Die in Sichtweite stehende ehemalige Schule auf der gegenüberliegenden Straßenseite wurde 1884/85 erbaut. Talabwärts steht eine gegenwärtig als Ausflugslokal genutzte Mühle mit oberschlächtigem Mühlrad, das heute noch in Betrieb ist. Zell wurde zusammen mit den Ortsteilen Auerbach und Schönberg bereits am 1. April 1939 nach Bensheim eingemeindet.