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Euler-Gedenktafeln: „Was lange währt…“

Die Euler-Gedenktafel mit den in beiden Weltkriegen gefallenen Bensheimern wird von zwei Frauen und drei Männern eingeweiht. Die Tafel steht auf zwei Metallstelen an einer Friedhofswand.

Foto (v. l. n. r.): Thomas Herborn (Leitung Eigenbetrieb Stadtkultur), Bürgermeisterin Christine Klein, Claudia Sosniak (Leitung Stadtarchiv), Norbert Hebenstreit und Michael Horschler präsentieren die „Euler-Gedenktafeln“ am neuen Standort auf dem Friedhof Bensheim-Mitte.

Bensheim | 19. Januar 2023 Das Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges der Papierfabrik Wilhelm Euler hing bis zum Jahr 2010 im Eingangsbereich der inzwischen abgerissenen Fabrikhalle. Nach deren Schließung durchwanderten die Gedenktafeln eine nicht absehbare Irrfahrt und befanden sich lange im Depot des Museums Bensheim. Nun wurde auf dem Friedhof Bensheim-Mitte im Bereich des Ehrenfriedhofs ein neuer Ort für sie gefunden und die Ehrentafeln der Öffentlichkeit präsentiert.

Die drei steinernen Tafeln weisen insgesamt 77 im Krieg gefallene Männer auf, die für die Papierfabrik gearbeitet hatten. Die mittlere Steinplatte nennt die 31 gefallenen Werksangehörige des Ersten Weltkriegs, die beiden seitlichen Tafeln 36 gefallene und 10 vermisste Werksangehörigen des Zweiten Weltkrieges. Ein paar ungelöste Rätsel gibt das Denkmal bis heute auf: Bisher konnte nicht ermittelt werden, bei welchem Steinmetz die steinernen Platten in Auftrag gegeben und wann sie am Werksgebäude angebracht wurden.

„Wir sind sehr froh, dass die Euler-Gedenktafeln nun an einem ehrbaren Ort der Nachwelt sichtbar erhalten bleiben“, betonte Bürgermeisterin Christine Klein während der Vorstellung. Ihr besonderer Dank ging dabei an Archivleiterin Claudia Sosniak und Eigenbetriebsleiter „Stadtkultur“ Thomas Herborn sowie an die zwei Bensheimer Bürger Michael Horschler und Norbert Hebenstreit, der 40 Jahre bei der Firma „Euler“ angestellt war.

Michael Horschlers Engagement ist es zu verdanken, dass das „Kulturdenkmal“ nicht zum Bauschutt wurde. Im Rahmen eines Ortstermins gemeinsam mit der Stadt und dem Zweckverband Kommunalwirtschaft Mittlere Bergstraße hatte sich der Bensheimer für den Erhalt eingesetzt. Am 14. Dezember 2010 montierte der Bauhof Bensheim die Ehrentafeln ab, die zunächst in der Ahlheim-Halle und später im neuen Multifunktionsgebäude in der Rheinstraße – der Außenstelle des Museumsdepots – sicher zwischenlagerten. Erst im Jahr 2020 wurde auf Anregung Michael Horschlers die Platzierung der Tafeln auf dem Bensheimer Friedhof-Mitte auf den Weg gebracht.

Die westliche Stützmauer des Ehrenfriedhofs mit den Gräbern der Gefallenen des Ersten Weltkrieges erwies sich dabei als geeigneter Standort. Doch eine direkte Anbringung war wegen der Beschaffenheit der alten vorhandenen Bruchmauer und der Halte-Öffnungen der Tafeln nicht sicher gewährleistet. Eine neue Lösung am gleichen Standort musste gefunden werden. Ein statisch berechnetes Gestell in feuerverzinkter Ausführung wurde vor die Mauer in die Erde betoniert und das Gefallenendenkmal auf Maß darin verschraubt. Für die kommenden 200 Jahre bietet das Gestell nun die Garantie für einen sicheren Standort. Einzig die Goldschrift der Namen soll in der kommenden Zeit noch nachgezogen werden.