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Liebfrauenschule muss in Bensheim bleiben

Bürgermeister Richter äußert Unverständnis für Entscheidung des Bistums

Das Vorhaben des Bistums Mainz, sich aus der Trägerschaft der Liebfrauenschule Bensheim zurückzuziehen, stößt in Bensheim auf Unverständnis – auch an der Spitze der Verwaltung. Bürgermeister Rolf Richter kommentiert die Entscheidung des Bistums: „Die dargestellten finanziellen Argumente sind zwar nachvollziehbar, doch wiegen sie aus meiner Sicht nicht auf, welche Verantwortung die Kirche im Bereich der Bildung trägt und welche Chancen sie hier hat, junge Menschen zu erreichen und christlich zu prägen.“ Nicht nur in städtebaulicher Hinsicht, so Richter weiter, sei die Liebfrauenschule im Herzen Bensheims verankert. „Mit einer mehr als 160-jährigen Tradition sind die ‚Englischen Fräulein‘ und die daraus erwachsene, überaus lebendige und moderne Schulgemeinschaft aus unserer Stadt nicht wegzudenken. Die Liebfrauenschule muss am Standort Bensheim erhalten bleiben. Wir wünschen uns, dass die Verantwortlichen des Bistums Mainz ihre Entscheidung noch einmal überdenken und die Trägerschaft der Liebfrauenschule Bensheim weiterführen“, so der Bürgermeister.

Dafür gebe es eine Reihe guter Gründe. Der über die Stadtgrenzen hinaus exzellente Ruf der Liebfrauenschule, der in hohem Maß auch zum positiven Image der Schulstadt Bensheim beitrage, basiere vor allem auf ihrem einzigartigen Konzept, so Rolf Richter: „Als Mädchengymnasium in der Tradition Mary Wards bietet die Liebfrauenschule Schülerinnen besondere Entwicklungsmöglichkeiten – vor allem in den ‚MINT‘-Fächern, in denen Mädchen im koedukativen Rahmen häufig weniger Beachtung finden oder sich weniger zutrauen.“ Eine weitere Besonderheit der Liebfrauenschule ist der integrierte Realschulzweig, der schulintern den Wechsel von der Realschule ins Gymnasium oder umgekehrt ermöglicht. „Viele Eltern und Schülerinnen haben sich aufgrund dieser Faktoren bewusst für die Liebfrauenschule entschieden. Dieses Konzept ist erfolgreich und hat seinen Platz in unserer Schullandschaft. Es sollte deshalb unbedingt beibehalten werden“, betont Richter.

Besonders geprägt sei die Liebfrauenschule aber auch durch ein christliches Menschenbild und ihre wertorientierte Bildung, führt der Bürgermeister weiter aus: „Dass sich das Bistum aus einer Schulgemeinschaft zurückziehen möchte, die mit ihrem sozialen Engagement als Leuchtturm für christliches Leben in unserer Stadt gilt, halte ich für einen Fehler. Denn wo sonst, wenn nicht in ihren Bildungseinrichtungen, hat die Kirche die Möglichkeit, mit den Menschen in Verbindung zu treten – insbesondere mit den jungen Menschen, die für den Fortbestand der Kirche als Institution, aber auch für die Weitergabe christlicher Werte in unserer nach Orientierung suchenden Gesellschaft von zentraler Bedeutung sind.“

Sollte die Kirche bei ihrer Entscheidung bleiben, sich von der Liebfrauenschule Bensheim zu trennen, stehe sie laut Richter nun in der Verantwortung, die Schule geordnet in eine neue Trägerschaft zu übergeben und dabei allen Beteiligten – Eltern, Schülerinnen, dem Kollegium und der Stadt Bensheim – eine sichere Perspektive zu bieten. „Das gilt vor allem in Hinblick auf die kommenden neuen Jahrgänge: Eltern, Schülerinnen und Lehrkräfte müssen sicher sein können, dass der Schulbetrieb weitergeht.“ Die Stadt Bensheim weist zudem auf die Verantwortung des Bistums als Eigentümer der Gebäude hin, die derzeit von der Schule genutzt werden: „Es ist wichtig, dass die Kirche auch einem künftigen Träger gute Bedingungen für die schulische Nutzung der Gebäude bietet, damit die Liebfrauenschule an ihrem Standort bleiben kann.“ Auch sollten laufende Renovierungen noch durch den jetzigen Träger abgeschlossen werden. Der Bensheimer Bürgermeister möchte nun so schnell wie möglich Gespräche mit den Vertreterinnen und Vertretern der Elternschaft und des Lehrerkollegiums führen und sich in enger Abstimmung mit Landrat Christian Engelhardt für die Weiterführung der Schule einsetzen.